Dem Rhabarber sei Dank!
Diese Woche hatten wir bei uns im Betrieb mal wieder die gefühlt jährliche Diskussion, ist Rhabarber Obst oder Gemüse…? Da ich kein Gemüsekuchenliebhaber bin, zähle ich zu den Verfechtern der Obstfraktion.Aus einer anderen Ecke kam noch die erschütternde Meinung hervor, dass der Rhabarber im Jahr von Love & Peace, Woodstock und der Mondlandung 1969 einfach so verstorben ist. Auch das kann und will ich nicht glauben, wo kommen dann meine ganzen schönen Kindheitserinnerung her, voll von leckerem Rhabarberkuchen mhm…oder bin ich gar einer Hirnwäsche durch exteristischer Mächte durchzogen worden??
Auf den Punkt gebracht und hier kann mir niemand im Augenblick widersprechen, Rhabarber ist ein leckeres Obst, Punkt (ok ok eigentlich ist es ein Gemüse aber Psst). Im Grunde seines sauren Herzens ist der Rhabarberstengel ein gesundes, kalorienarmes „Gemüse“, das was wir daraus machen macht ich….zumindest leckerer, wir ertränken ihn in der Regel in Zucker.
Das Problem des Rhabarbers ist die Oxalsäure, die bei Rheuma und Nierenleiden wirklich zu einem Problem werden können. Um die Oxalsäure zu binden und einen Teil davon zu entfernen, kocht man das Sauerampferverwandte Gewächs i.d.R. ab und gießt den Sud weg. Von einem Stengel roh gegessen kippt man aber auch nicht um, man sollte es nur nicht übertreiben. Im Idealfall wächst der Rhabarber einfach fast überall im eigenen Garten und sollte nur ab und an umgesetzt werden. Ein ganz wichtiger Brauch ist, dass der Rhabarber nach dem 24.Juni (Johannestag) eigentlich nicht mehr geerntet werden sollte. Um dieses Datum herum steigt der Oxalsäureanteil in der Pflanze stark an.
Wer keinen eigenen Rhabarber im Garten hat, dem empfehlen wir den erntefrischen Stengel von unserem Regionalpartner Jürgen Winkler aus Brackenheim, der jetzt der noch der Rhabarerjürgen ist und im Sommer dann zum Apfeljürgen wird. Knackig, frisch und saftig – so wie er sein muss.
Einen Kuchen kriege ich heute nicht hin, aber für einen Kompott auf Vanilleeis hat es dann doch noch gereicht.
Zum Rezept ->
Liebe Grüße Niels vom Laiseacker