MÖHRENFREUNDE FAMILIE BURGER
Albert Burger ist ein Landwirt aus Nussdorf, der sich auf den Möhrenanbau spezialisiert hat. Zusammen mit seiner Frau Ilse und seinem Bruder bewirtschaftet er insgesamt bis zu 44 Hektar. Seit 1980 folgt er beim Anbau den Richtlinien des Bioland-Verbandes. Spezialisierung Möhrenanbau - auf 44 Hektar!
Als Bio-Landwirt ist es Herrn Burger besonders wichtig, seine Felder im Einklang mit der Natur zu bewirtschaften. Um eine langfristige und eigenständige Bodenfruchtbarkeit zu erreichen, sind eine nachhaltige Bodenbearbeitung, die Beachtung der Fruchtfolge und damit auch die Düngung der Böden bzw. Pflanzen sehr wichtig. Herr Burger nutzt nur die Hälfte seines Landes für den direkten Anbau von Lebensmitteln. Die übrigen Felder dürfen sich „erholen“, indem auf ihnen z.B. Klee für Gründüngung ausgebracht wird. Konkret heißt das, wenn ein Acker zwei Jahre lang bewirtschaftet wurde, folgen zwei Jahre der Ruhe, wo der Boden sich regenerieren kann. Für diese Vorgehensweise hat Herr Burger eine Zen-Weisheit als Vorbild: „Ein sehr durstiger Wanderer kommt an einem Fluss vorbei und schöpft sich einen Krug mit Wasser. Bevor er anfängt zu trinken kippt er die Hälfte des Krugs zurück in den Fluss – er nimmt sich nur die Hälfte und erweist der Natur so seine Dankbarkeit und seinen Respekt.Herrn Burger ist es besonders wichtig, seine Felder im Einklang mit der Natur zu bewirtschaften
Der Boden in Nussdorf hat eigentlich keine optimalen Bedingungen für den Möhrenanbau. Er ist etwas zu fest, zu lehmig. Die jungen, zarten Möhrchen müssen gegen diesen Widerstand ankämpfen worunter die Formbildung der Möhren mitunter etwas leidet und es kommt zum Teil zu „komischen Möhrengebilden“, die so gar nicht dem klassischen Möhrenbild entsprechen. Der Geschmack der Möhren, die sich durchgekämpft haben, ist jedoch sehr gut – sogar besser als der der Möhren, die aus sandigerem, leichten Boden kommen.
Jedes Jahr werden bei Burgers zwischen 10 und 15 verschiedene Möhrensorten angebaut, die sich in diesem lehmigen Boden bewährt haben. Und natürlich werden auch immer wieder neue Sorten getestet.
Durch die lange Trockenzeit hat es dieses Jahr sehr lange gedauert, bis wir (jetzt endlich) von der neuen Ernte essen dürfen. Doch nicht nur die lange Trockenzeit wirkt sich negativ auf die Möhrenernte aus, sondern natürlich auch die Schädlinge. Dieses Jahr haben es die Burgers vor allem mit dem Erdwurm zu tun. Dieser hinterlässt kleine Löcher in der Möhre und degradiert diese zum Ausschuss. Etwa 20% der Ernte fallen jährlich (ganz unterschiedlichen) Schädlingen zum Opfer.
Die Ernte der Möhren erfolgt mit einer speziellen Erntemaschine, die die Möhren zunächst zu Tage fördert. Über ein Laufband werden die Möhren zu einem Messer gebracht, das das Grün von den Möhren trennt und sofort wieder auf den Ackerboden fallen lässt. Ein weiteres Laufband bringt die Möhren zu einem Sammelbehälter. Auf dem Weg dorthin fällt schon der erste Dreck von den Möhren ab und es findet bereits eine erste Vorauswahl der Möhren statt.
Die geernteten Möhren werden direkt im Anschluss gewaschen, über ein entsprechendes Laufband vorsortiert, handverlesen und in Kisten abgefüllt. Ein großer Teil der Möhren wird gleich in den Verkauf weitergegeben. Der Rest wird eingelagert, so dass wir etwa bis Januar von den leckeren Nussdorfer Möhren essen können.
Vielen lieben Dank an Ilse & Albert Burger, dass wir vom Laiseacker einmal bei ihrer täglichen Arbeit dabei sein durften.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: In unserem Shop finden Sie auch Saftmöhren von Ilse & Albert Burger. Diese sind etwas größer als die „normalen“ Möhren und eignen sich nicht nur, wie der Name vermuten lässt, zum Entsaften, sondern auch für Salate, zum Kochen oder einfach zum Reinbeißen. Für die Vesperdose ist die Saftmöhre vielleicht etwas zu groß, aber im Geschmack genauso lecker wie die kleine Schwester und zudem günstiger im Einkauf.